Erzählungen aus dem Leben stotternder Menschen
Ort: Jugendherberge Horner Rennbahn, 22111 Hamburg, Rennbahnstr. 100, Raum Wandsbek
Termin: Freitag, 14. September 2012, 14:00 Uhr bis 15:00 Uhr
Autor und Vortragender: Gerd Riese
Man kennt den Film The King’s Speech. 2011 machte er Furore und gewann allein vier Oscars. Millionen Menschen auf der Welt haben diesen Film gesehen und waren tief berührt von dem Kampf des britischen Königs George VI - des Vaters der jetzigen Queen - mit seinem Handicap, dem Stottern. Neben Colin Firth für die beste männliche Hauptrolle erhielt auch David Seidler einen Oscar - für das grandiose Drehbuch. Von der schicksalhaften Verknüpfung des bewegten Lebens Seidlers mit der Biografie King George VI kann man in der Eingangs-Erzählung Der berühmteste Stotterer der Welt lesen. Aber was nur wenige wissen - auch der Maler Marc Chagall, die Schauspielerin Marilyn Monroe, der Philosoph Ludwig Wittgenstein und die Schriftstellerin Maxie Wander haben gestottert. Sowie noch heute der Politiker Malte Spitz vom Bundesvorstand der GRÜNEN. Sie alle werden in spannenden Erzählungen literarisch porträtiert.
Gerd Riese besuchte zudem Stotterer-Selbsthilfegruppen in Bonn, Düsseldorf, Köln, Dortmund, Bielefeld, Finnentrop, Kleve, Münster und Göttingen. Dort gab es keine prominenten Namen, aber mitreißende Erfahrungen: Stotternde ließen ihn teilhaben an ihrer Auseinandersetzung mit einem kleinen großen Handicap. Jetzt erst recht! Die reichen Impulse dieser langen Abende bildeten den Stoff für zahlreiche dramatische Erzählungen:
Maximilian ist ein 9-jähriger Junge, Zweistein ein 15-jähriger Jugendlicher, Ismael ein engagierter, türkischstämmiger Arzt, Björn ein Mann auf Freiersfüßen, Franziska eine Studentin kurz vor dem Examen und Frank schon 50. Sie alle - und viele andere - stottern. Aber - sie stecken den Kopf nicht in den Sand!
Ein Buch, das von der Balance zwischen Akzeptanz und Widerstand handelt, vom großen Trotzalledem, von Kampf und von Gelassenheit, vom Mut - und manchmal gar vom Glück.