Grußwort für den 39. Kongress stotternder Menschen 2012 in Hamburg
Liebe Leserin, lieber Leser,
vor einer größeren Gruppe zu sprechen oder etwas präsentieren zu müssen und dadurch im Fokus der Aufmerksamkeit zu stehen, ist für jeden Menschen eine Herausforderung. Jeder kennt das Gefühl oder hat es schon einmal bei anderen erlebt, wenn in solchen Situationen der Redefl uss von einer auf die andere Sekunde gehemmt ist und es nicht gelingt den roten Faden des Beitrags zu behalten. Solche Beispiele lassen ein wenig erahnen, wie sehr alltägliche Situationen, wie zum Beispiel das Telefonieren oder das Einkaufen, zu einem Spießrutenlauf für stotternde Menschen werden können. Viele vom Stottern betroffene Menschen haben im Laufe ihres Lebens negative Erfahrungen, wie Ablehnung, Spott, und Mitleid, erfahren müssen. Sie versuchen deshalb immer wieder, diesen für sie schwierigen Situationen aus dem Weg zu gehen. In der Folge kann dies sogar so weit gehen, dass sie sich immer mehr aus dem sozialen und gesellschaftlichen Leben zurückziehen und sich ausgegrenzt fühlen. Beratungs- und Unterstützungsangebote, die helfen die Lebenssituation der Betroffenen zu verbessern, sind deshalb nicht hoch genug zu bewerten. Die Bundesvereinigung der Stotterer-Selbsthilfe e.V., sorgt mit ihrem ehrenamtlichen Engagement dafür, dass Betroffene mit Artikulationsschwierigkeiten und deren Angehörige Hilfe zur Selbsthilfe erhalten. Insbesondere die Frühförderung sowie die Informationen für Migrantinnen und Migranten möchte ich hier besonders hervorheben. Haben Sie herzlichen Dank für Ihre engagierte und gemeinnützige Arbeit.
Für die kommenden Kongresstage wünsche ich allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern viel Erfolg, neue Einsichten und Erkenntnisse und genügend Zeit die attraktiven Möglichkeiten unserer Stadt zu kennenzulernen. Fühlen Sie sich herzlich willkommen in Hamburg!
Cornelia Prüfer-Storcks
Gesundheitssenatorin der Freien und Hansestadt Hamburg