Arbeitskreise in Münster – Für alle was dabei!

AK1: FOKUS – für mehr Selbstbewusstsein

(Teilnehmerzahl: 8 - 14 Personen)

Wiete Lauer ist Psychologin in einer neurologischen Klinik und arbeitet als Peer-Beraterin in der SPRECHRAUM Beratungsstelle für Menschen mit Beeinträchtigungen. Sie ist seit 2016 in der Stotterer-Selbsthilfe aktiv und lebt seit einigen Jahren in Berlin.

Stefan Budinger stottert seit seiner Schulzeit, heute hat er sein Stottern ganz gut im Griff. Er ist Sozialarbeiter und Improtheater-Schauspieler und hilft Jugendlichen und Erwachsenen sowohl beruflich als auch ehrenamtlich dabei die eigene Resilienz zu erhöhen. Er hat als Teil des Youth-Teams die Flow-Sprechgruppen der BVSS mit initiiert und engagierte sich ehrenamtlich bei »eeeisbrecher« - einem Social-Media-Projekt, das sich mit Stottern, Inklusion und Selbsthilfe auseinandersetzt.

Stottern ist für die meisten Betroffenen mehr als nur ein Problem des Sprechens und geht häufig einher mit Gefühlen von Angst und Scham, die das eigene Selbstbild trüben und einem liebevollen Umgang mit sich selbst im Weg stehen. Die Wahrnehmung der eigenen Stärken und Fähigkeiten geht verloren und das Verhalten wird maßgeblich durch die von Angst und Unsicherheit geprägten Gefühle bestimmt. In unserem Arbeitskreis wollen wir gezielt den Fokus wieder auf unsere Fähigkeiten richten und uns mit folgenden Fragen beschäftigen: Wer bin ich? Was kann ich gut? Wie möchte ich gerne sein?

Mithilfe verschiedener Übungen möchten wir euch dabei unterstützen, eure Stärken wieder bewusster wahrzunehmen und euch verschiedene Methoden aufzeigen, wie sich die eigene Selbstsicherheit fördern lässt. In entspannter Atmosphäre arbeiten wir sowohl im Plenum als auch in Kleingruppen.

AK2: Ho.Ho.Hokuspokus - eine kleine Anstiftung zum Zaubern

(Teilnehmerzahl: 5 - 12 Personen)

Michael Schneider ist Logopäde. Er arbeitet an der Uniklinik in Münster an der Fachschule für Logopädie und bildet seit 26 Jahren Logopäd*innen für die Arbeit mit stotternden und polternden Menschen aus. Er zaubert gerne, integriert Zaubern in die Therapie mit Klein und Groß und bietet dazu auch Fortbildungen für Fachkolleg*innen an.

Zaubern ist eine Form zwischenmenschlicher Kommunikation, die schon immer fasziniert hat. Das Spiel mit Illusion und Magie, das „So-tun-als-ob“, eingebunden in phantastische Geschichten, Zaubersprüche und rituelle Elemente, hat hohen Motivations- und Aufforderungscharakter, dem sich kaum jemand entziehen kann. Schon Johann Wolfgang von Goethe empfahl Zaubern als „ein herrliches Mittel zur Übung in freier Rede und Erlangung einiger körperlicher und geistiger Gewandtheit.“ Lasst Euch überraschen und verzaubern!

AK3: CONGA – die große Trommel aus Kuba

(Teilnehmerzahl: 8 - 12 Personen)

Dorothee Marx, freiberufliche Musikerin, seit vielen Jahren mit kubanischen Congas beschäftigt. Zahlreiche Reisen nach Kuba haben mir tiefe Einblicke in die Musik und deren kulturelle Zusammenhänge ermöglicht. Aktiv im Karneval von Santiago de Cuba konnte ich die ansteckende Energie des Trommelns in der Gruppe erleben,diese Erfahrungen teile ich gerne in meinen Kursen. Hier gelandet über frühere Projektarbeit mit Michael Kofort.

Eintauchen in die Welt der Rhythmen, ein besonderesTrommel-Erlebnis in der Gruppe. Wir beginnen mit einer Einführung in die Grundtechniken, um die Congas zum Klingen zu bringen. Einfache Rhythmen lernen wir anhand der Trommelsprache TAKA TUN, es können weitere Instrumente wie Baßtrommel, Glocken etc. dazu kommen, möglicherweise kombinieren wir mehrere Trommelstimmen, bauen einen „Break“ ein, so dass am Ende ein komplettes Arrangement entstehen kann. Alle Schritte orientieren sich an den Möglichkeiten der Teilnehmenden.

Es gibt Herausforderungen, aber keinen Stress! Wir trommeln ohne Noten, dafür mit Freude!

AK4: Stottern verändern lernen (Praxisworkshop)

(Teilnehmerzahl: 8 - 15 Personen)

Thilo Müller ist akad. Sprachtherapeut (M.A.) und zertifizierter Traumapädagoge und Traumafachberater. Er stottert selbst seit seinem dritten Lebensjahr und ist seit 2013 hauptberuflich in der LVR-Klinik Bonn tätig. Hier betreut er in intensiv-stationärem Setting jugendliche und erwachsene Stotternde im Rahmen der Bonner Stottertherapie. Nebenberuflich hat er diverse Lehraufträge im Bereich Redeflussstörungen inne und gibt Seminare und Workshops u.a. zu therapierelevanten Aspekten des Stotterns. Ehrenamtlich engagiert er sich in der Verlags-AG der BVSS und ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats.

Stotternde haben oftmals das Gefühl, dass das Stottern einfach "über sie kommt" und sie es nicht wirklich kontrollieren können. Viele artikulatorische Prozesse beim Stottern sind häufig überlernt und laufen automatisiert ab. Eine gezielte Veränderung des Stotterns stellt daher oftmals eine große Herausforderung dar, allerdings kann mit der richtigen Technik durchaus eine gewisse Kontrolle im Stottern aufgebaut werden. Im Rahmen dieses Workshops stelle ich verschiedene Herangehensweisen vor, mit deren Hilfe wir ein anstrengungsfreieres und selbstbewussteres Stottern erarbeiten wollen. Der Workshop dient als Einladung dazu, sich eingehender mit den verschiedenen Ebenen des Sprechens zu beschäftigen und neue Varianten des eigenen Stotterns kennenzulernen.

AK5: BUKO- Chor

(Teilnehmerzahl: 8 - 20 Personen)

Malin Adler, Atem-, Sprech-, und Stimmlehrerin (Schlaffhorst-Andersen), integrative Atem- und Stimmtherapeutin, Logopädin in einer interdisziplinären Gemeinschaftspraxis und Chorleiterin aus Münster

Du möchtest dein Dir körpereigenes Instrument, deine Stimme zum Schwingen bringen? Du hast Lust Dich in einer Gruppe zu eingängigen Melodien und Rhythmen singend zu bewegen, ohne dabei über Stottern nachdenken zu müssen? Dann bietet Dir der BUKO-Chor die Gelegenheit, Dich in der Gruppe am beschwingten Singen zu erfreuen. Wir beginnen mit Lockerungs-, Atem- und Stimmübungen, um danach ohne Anstrengung und ohne Leistungsdruck kurze Lieder, Kanones und Circle-Songs zu singen, die Dir sicher über den Workshop hinaus im Ohr bleiben, so dass Du möglicherweise am Ende mit einem Lied auf den Lippen den Raum wieder verlässt. Noten- oder Gesangskenntnisse sind nicht erforderlich, jeder kann mitmachen!

AK6: Improvisation und Playbacktheater in der Stottertherapie:

Freiheit für die Kommunikation – Spielfreude fürs Leben

(Teilnehmerzahl: 8 - 20 Personen)

Wolfgang Wendlandt ist Psychologischer Psychotherapeut, Dr. Prof. em., lebenslang mit dem Stottern beschäftigt, hat „Abenteuer Stottern“ und „Mein Stotter-ABC“ geschrieben und ist seit Jahrzehnten mit dem Saxofon und auf Playback- und Improvisationstheaterbühnen unterwegs.

Im Workshop wird die Bedeutung herausgearbeitet, die die Improvisation und das Improvisationsspiel auf der Bühne für die Eigenarbeit und Therapie des Stotterns haben. Die Teilnehmer*innen werden in die Grundlagen des Impro-Spiels und der Bühnenarbeit eingeführt und mit den besonderen Spielformen des Playbacktheaters vertraut gemacht. Hierbei werden die therapeutischen Effekte, die zu erzielen sind, besonders deutlich. Praxisbezug und Spielfreude werden im Mittelpunkt des Workshops stehen.

AK7: Yoga für alle

(Teilnehmerzahl: 5 - 25 Personen)

Mein Name ist Tatjana, ich bin 40 Jahre alt und bin hauptberuflich in der Pharmabranche tätig. Meine Leidenschaft zum Yoga habe ich vor ca. 15 Jahren entdeckt und bis seit 2023 Yogatrainerin.  Ich stottere seit ich sprechen kann und bin froh den Mut gefunden zu haben, Yoga zu unterrichten.

Dieser Workshop ist für alle, die etwas über Yoga lernen möchten und auch gerne Yoga ausprobieren möchten. Es sind alle willkommen, Anfänger und Yoga-Erfahrene. Es gibt eine gemeinsame Yogapraxis, Meditation und die Möglichkeit Fragen zu stellen und sich auszutauschen. Alles was du für den Workshop benötigst: Bequeme Kleidung und die Bereitschaft deinem Körper und deinem Geist was Gutes zu tun.

AK8: Leichter sprechen … mit der Naturmethode

(Teilnehmerzahl: 4 - 20 Personen)

Berthold Wauligmann, Mitglied der Stotterer-Selbsthilfegruppe Münster seit 1979, Seminarleiter seit 1985, Autor des Films “Leichter sprechen und sich wohler fühlen – Praktische Hilfen für Stotternde“

In diesem Arbeitskreis wird die Naturmethode vorgestellt und eingeübt. Sie basiert auf den Erkenntnissen von Oscar Hausdörfer, Ronald Muirden und Erwin Richter und wird durch neue Ideen ergänzt. Beim gezielten Reduzieren des Sprechtempos gibt es mehrere Möglichkeiten, mit denen wir auf natürliche Art und Weise Ruhe in unser Sprechen bringen. Mit dem “cleveren Atmen“ können schwierig erscheinende Wörter entmachtet werden. Auch das gebundene Sprechen mit bewussten Betonungen und das Sprechen mit lockerer Mundmuskulatur sind hilfreiche Elemente der Naturmethode und werden kurz vorgestellt. Die Gedanken spielen beim Stottern eine wichtige Rolle, wir beeinflussen sie zu unseren Gunsten durch das “Einreden“. Das Sprechen mit der Naturmethode macht Spaß, erlebe es selbst!   

AK9: Und jetzt DU!

(Teilnehmerzahl: 4 - 24 Personen)

Elvira ist Geschäftsführungsassistentin und seit zwei Jahren gibt die zertifizierte Mentaltrainerin Seminare im Bereich Work-Life-Balance, Entspannung und Achtsamkeit. Man glaubt kaum, in wie vielen Lebenslagen sich Mentaltraining einbauen lässt. Durch die neue Sichtweise gelang es Elvira im Erwachsenenalter einen neuen, leichten, sehr schönen Zugang zum Sprechen zu bekommen.

Kennst Du das? Du musst JETZT etwas sagen. Du stehst beim Bäcker und möchtest ein Körnerbrot bestellen, aber das „K“ wehrt sich, ausgesprochen zu werden? Oder in der Vorstellungsrunde bist du nach einer gefühlten Ewigkeit endlich dran. Du möchtest die Situation endlich hinter dich bringen. Aber der Anfangsbuchstabe deines Namens blockiert. Er will nicht sanft über die Lippen gleiten. Der innerliche Druck wächst und du würdest am liebsten im Erdboden versinken? Stress pur - Was für ein K(r)ampf! Damit soll endlich Schluss sein. Lass uns zusammen anschauen, was da mental wirklich passiert. Und wie es sich auf deinen Körper auswirkt. Lass uns gemeinsam eine auf dich zugeschnittene Lösung finden, in der du die Kontrolle über die Situation behältst. Ich freu mich schon jetzt auf Dich.

AK10: Tagträumer und Nachtschwärmer – Kreatives Schreiben

(Teilnehmerzahl: 5 - 15 Personen)

Frank Lingnau ist Autor und leitet seit über 20 Jahren Schreibwerkstätten mit Erwachsenen und Jugendlichen. Er schreibt Gedichte und Erzählungen und veröffentlichte das Lehrwerk  Literarisches Schreiben als Handwerk. Themen und Techniken für Schulen und Schreibwerkstätten (gemeinsam mit A. Huckebrink). Für sein Gedicht Schwarze Oliven erhielt er 2021 den Postpoetry-Preis.

In dem literarischen Workshop werden Bilder als Impulse für das kreative Schreiben eingesetzt. Bilder von Menschen, in denen wir Tagträumer und Nachtschwärmer erkennen und die uns zu Gedichten oder Geschichten inspirieren werden. Bilder regen unsere Fantasie an, wecken Assoziationen, Vorstellungen oder Erinnerungen, sodass sie sich als Schreibimpuls besonders eignen.

Nach einem Warm-up schließt sich eine Phase mit dem Schreiben eines Textes an. Schließlich könnten Texte im Plenum des Workshops vorgestellt werden.

Das Motto für diesen Schreibworkshop ist eine kurze Sentenz von Mark Twain: „Schreiben ist einfach. Man muss nur die falschen Wörter weglassen.“

AK11: Tanzen / Vielseitiger Linedance

(Teilnehmerzahl: ab 1 Person - Es macht natürlich mehr Spaß, wenn mehrere mitmachen.)

Mein Name ist Lisa, ich bin 30 Jahre alt und habe schon vieles im beruflichen Leben ausprobiert. Ich bin gelernte Industriekauffrau, habe aber auch schon auf einem Kreuzfahrtschiff gearbeitet. Für das Tanzen hat mein Herz schon immer geschlagen, daher habe ich nebenbei auch eine Tanzlehrer Ausbildung absolviert. Am allerliebsten erarbeite ich individuelle Hochzeitstänze mit dem jeweiligen Brautpaar.

In meinem Linedance Workshop werden wir bekannte Country Lieder vertanzen, allerdings ist Linedance soviel vielseitiger und ich habe auch Standard und Latein Musiken und deren typischen Bewegungen in eine Linie gebracht, sodass man sie auch mal ohne einen Partner tanzen kann.

AK12: S-S-S- Stottern, Spaß und Synergie oder warum unser Kehlkopf keinen Druck mag

(Teilnehmerzahl: 4 - 10 Personen)

Volker Schiffermann ist Sänger und Logopäde aus Köln sowie zertifizierter Stottertherapeut nach IVS. „Meine Sichtweise ist stark beeinflusst durch das Buch “Stammering, Pride and Prejudice: Difference not Defect“, mein Studium als Lichtenberger Stimmpädagoge sowie meine Clownsausbildung.“

Welchen Zusammenhang gibt es zwischen unserem Kehlkopf, dem Umgang mit dem Stottern und der Gesellschaftsentwicklung der letzten 3000 Jahre? Und was hat die industrielle Revolution damit zu tun?

In diesem Workshop werfen wir gemeinsam einen staunenden Blick auf das Wunderwerk Kehlkopf. Wir wollen diesen Seismographen und Ursprung unserer Stimme im vielfältigen Tönen besser kennenlernen und uns bewusst machen, warum er mit Druck so viel weniger anfangen kann als mit Sog. Und wir wollen das altbekannte Thema Druck aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten.

Wenn du Lust auf Tönen und Singen hast sowie neugierig bist auf neue und interessante Sichtweisen, bist du herzlich eingeladen! Und die Frage von Gesellschaftsentwicklung in Bezug auf den Umgang mit dem Stottern werden wir ausführlich erörtern.