Arbeitskreise in München

AK 1: Schnupperworkshop Jodeln – eine besondere Art der Stimmäußerung die laut sein darf (1.5h)

(Teilnehmerzahl: max. 15 Personen)

AK 01

Norbert Bender

ist waschechter Berliner, unruhiger Rentner und daneben Theaterpädagoge, Playbacktheaterspieler, Klappmaulpuppenspieler, Märchenerzähler und probiert seit einigen Jahren alles Mögliche und Unmögliche mit seiner Stimme. Vor fünf Jahren hat er das Jodeln für sich entdeckt und jodelt seit über zwei Jahren regelmäßig und mit Begeisterung im Berliner Jodelchor urban yodeling. Siehe auch: https://www.jodeln-in-berlin.de/

Jodeln ist wie Stottern in der ganzen Welt verbreitet und ursprünglich eine besondere Art der Verständigung. Nach Herder ist das Jodeln der „Sprache der Empfindung“ zuzuordnen. Diese Heul-und Klagetöne waren schon da, bevor sich die Sprache der Natur mit Worten verfeinert hat. Charakteristisch am Jodeln ist der Registerwechsel von der Brust- in die Kopfstimme. Der Jodler ist lauter als ein normaler Ruf und wurde deshalb ursprünglich zur Kommunikation über größere Entfernungen in den Bergen benutzt. In den Alpen war das Jodeln weit verbreitet.

Im Workshop versuchen wir uns nach Aufwärmübungen an der Technik des Jodelns und werden ein bis zwei einfache Jodler aus dem Alpenraum lernen. Vorerfahrungen z.B. im Singen bedarf es keine, nur Lust am Ausprobieren seiner Stimme – Ihr dürft und müsst sogar laut sein!

 

 

AK 2: Perspektivwechsel – Positive Aspekte des Stotterns – Teil 1 (1.5h)

(Teilnehmerzahl: max. 15 Personen)

AK 02

Ulrike Felsing

ist als Logopädin, Systemische Therapeutin (SG) und Coach tätig in eigener Praxis in Berlin. Die intensive Beschäftigung mit dem Redefluss, der Stimme und dem Mut zu Sprechen begleitet sie seit vielen Jahren im Praxisalltag. Dabei bilden die ressourcen- und lösungsorientierte Gesprächsführung, Körper-, Atem-, und Stimmarbeit sowie Übungen der Achtsamkeitspraxis die Basis. Ulrike Felsing ist zertifizierte Stottertherapeutin (ivs) und Mitglied der BVSS. Seit 2019 ist sie aktives Mitglied des Projektes Inklusion bühnenreif. Hier spielen unter anderem stotternde, blinde, sozial-phobische und krebsbetroffene Menschen Improvisations- und Playbacktheater.

Wenn man ans Stottern denkt, denkt man eher nicht als Erstes an das, was es vielleicht auch Gutes mit sich bringt. Man denkt an Schwierigkeiten in Kommunikationssituationen, an Beeinträchtigungen im Sprechablauf, an Anstrengungen und meist sind auch die unangenehmen Gefühle wie Peinlichkeit, Scham, Angst und Widerstände präsent. Und dennoch gibt es sie: die positiven Aspekte des Stotterns. Den tatsächlichen Zugewinn: das, was man ohne das Stottern nicht hätte; die andere Seite der Medaille. Ich denke an die besonderen Fähigkeiten und Kompetenzen, die man ohne das Stottern nicht entwickelt. An den Lerngewinn, den man erst erfährt, wenn man Herausforderungen meistern muss.

Im ersten Teil des Arbeitskreises setzen wir uns ganz aktiv genau mit diesen Aspekten auseinander. Ich gebe eine kurze Einführung in die Positive Psychologie und Aspekte der Lösungsorientierten Therapie. Im Austausch miteinander können wir erfahren, wie auch andere Personen herausfordernde Kommunikationssituationen gemeistert haben und wie sich daraus Fähigkeiten weiterentwickelt haben. Dadurch entsteht eine Betrachtungsweise/ eine Perspektive, die es ermöglicht, das eigene Stottern als Kompetenzentwickler und Lernpartner zu verstehen.

 

 

AK 3: Steine bemalen für Alle – kreatives Auseinandersetzen mit dem Stottern (1.5h)

(Teilnehmerzahl: 5 - 40 Personen)

AK 03

Jeanette Fiozzi

ist freiberufliche Leiterin von Kursen für Gesundheit und Spiritualität - arbeitet seit mehr als 15 Jahren mit Gruppen. Kreative Projekte sind ihre große Leidenschaft. Vor einiger Zeit hat sie das Bemalen von Steinen für sich entdeckt und möchte diese Erfahrung mit anderen Menschen teilen. „Steine anzumalen ist großartig. Es ist wie Meditation, gleichzeitig hast du Kontakt mit der Natur und kannst deiner Kreativität freien Lauf lassen.“ Für kreative Hilfestellungen gibt es dann auch ein paar bemalte Steine als Muster und einfache Tipps falls nötig.

Der Stein kann in dem Arbeitskreis als Symbol für das Stottern gesehen werden und somit kann ein spannender kreativer Prozess angestoßen werden. Wenn du an Stottern denkst: welche Farben, Formen, Symbole, Wesen, Gefühle, Gedanken, Personen oder Wünsche kommen dir in den Kopf? Versuche dies ganz spontan mit Stiften auf den Stein zu malen. Du wirst überrascht sein, wie der Stein danach aussieht. Du kannst als Selbststotternder dein Stottern malen, oder als Eltern/Angehörige/Therapeut/Stotterinteressierte das Stottern so malen, wie du es erlebst oder es dir vorstellst. Den Stein bzw. die Steine kannst du dann auch in einem anschließenden Workshop verschenken oder mit nach Hause nehmen. „Mitmachen kann jeder, alle sind willkommen, es ist keine Vorerfahrung nötig!“

Material wie Steine und Stifte bzw. Farben gibt es vor Ort.

 

 

AK 4: Stottern und der innere Dialog – Mit der IFS-Methode die inneren Anteile kennenlernen (1.5h)

(Teilnehmerzahl: 6 - 10 Personen)

AK 04

Isabella Colthorp

ist akademische Sprachtherapeutin (M.A.), zertifizierte Stottertherapeutin (ivs) und IFS-Therapeutin. In eigener Praxis in Geltendorf (bei München) ist sie spezialisiert auf Stottern und Poltern und bietet ambulant sowohl Einzel- als auch Gruppentherapie an. Sie hat einen fachlichen Hintergrund in der Humanmedizin und eine Zusatzausbildung im psychotherapeutischen Bereich.

Dieser Workshop bietet einen Einblick in das Verständnis der inneren Anteile im Zusammenhang mit Stottern, basierend auf der Internal Family Systems (IFS) Methode nach Richard Schwartz. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, sich mit den verschiedenen inneren Stimmen, Dynamiken und Konflikten auseinanderzusetzen, die das Stottern beeinflussen können und die auch ihrerseits vom Stottern beeinflusst werden können. Durch die Auseinandersetzung mit diesen inneren Prozessen soll ein Raum für Reflexion geschaffen werden, in dem die Zusammenhänge zwischen Stottern und den eigenen Gedanken, Gefühlen und Erfahrungen besser nachvollzogen werden können und innere Konflikte besser verstanden und wohlwollender betrachtet werden können. Ziel des Workshops ist es, das Konzept der inneren Anteile kennenzulernen und zu verstehen, wie dieses für Menschen, die mit Stottern zu tun haben, hilfreich sein kann.

 

 

AK 5: In-Vivo: Stottern verschenken (1.5h)

(Teilnehmerzahl: 5 - 40 Personen)

 

 

Du!

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Tina Braun

ist zertifizierte Stottertherapeutin (ivs) und Selbststotternde

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Inge Mayer

Logopädin mit 20 Jahren Erfahrung in der Stottertherapie und Mitbegründerin der Intensivtherapie "Stärker als Stottern"

AK 05

Anne Briem

ist Lehrlogopädin in München für den Bereich Stottern

 AK5 WaltherClaudia

Claudia Walther

ist Lehrlogopädin in Augsburg für den Bereich Stottern                                                                                                          

 

Stotterinteressierte Logopädieschülerinnen und -schüler

 

Im „echten“ Leben mit (fremden) Menschen (alleine) ins Gespräch zu kommen, stellt oft eine Herausforderung für stotternde Menschen dar. In diesem Arbeitskreis schenken wir spaziergehenden Menschen an der Isar einen bemalten „Stotterstein“ (aus dem AK 3 zur Verfügung gestellt). Erlebst du mit dieser Geste vielleicht einen viel leichteren Gesprächseinstieg oder -verlauf? Du kannst über dein Stottern oder über den Buko sprechen, Fragen des Gegenübers beantworten oder einfach nur in einem Satz den Stein überreichen. Alles ein Kann, nichts ein Muss. Erlebe in einer Gruppe, begleitet von erfahrenen In-Vivo Begleitern und Begleiterinnen die Kraft der Wiederholung und Selbstwirksamkeit. Häufig ist ein wundervoller Effekt das Wachsen an Stotter-Selbstbewusstsein und Sammeln von Stottererfahrungen, die dir keiner mehr nehmen kann.

Wir üben davor im Rollenspiel, und die Sprechsituationen sind genauso angepasst, wie sie zu dir passen. Zum Beispiel: Du bist Teil der Gruppe und hörst zu; Du sprichst einen kleinen Teil mit einem Sprechpartner, Du hast einen Sprechteil allein; Du sprichst eine Einzelperson/eine Gruppe an… Sei gespannt, was deine In-Vivo Reise ist.

„Ich stottere und möchte Ihnen heute eine ganz unerwartete Freude machen. Ich verschenke mein Stottern heute in Form dieses Steines.“

„Bestimmt sind Sie auch schon mal gestolpert. Bei meinem Kind stolpern die Wörter manchmal, weil sie stottert. Deshalb haben wir diesen Stein als Symbol des Stotterns genommen und wollen diesen gerne an Sie verschenken. Beim Stottern bricht kurzfristig die Verbindung beim Sprechen ab durch den Kontrollverlust. Und symbolisch stellen wir eine Verbindung durch das Verschenken dieses Steines wieder her.“

„Gerne schenke ich Ihnen diesen Stein. Das ist kein gewöhnlicher Stein, sondern ein Symbol meines Stotterns. Darf ich Ihnen kurz ein paar Sätze zu dem Bild darauf erzählen?“

Welche Sätze fallen dir noch alles ein? Möchtest du ausprobieren, dabei sein und zuhören, wie andere Menschen sich freuen? Dann komm zu unserem Workshop!

 

AK 6: Perspektivwechsel – Positive Aspekte des Stotterns – Teil 2 (1.5h)

(Teilnehmerzahl: max. 25 Personen)

  Fortsetzung des AK 2 mit Ulrike Felsing

Wenn man ans Stottern denkt, denkt man eher nicht als Erstes an das, was es vielleicht auch Gutes mit sich bringt. Man denkt an Schwierigkeiten in Kommunikationssituationen, an Beeinträchtigungen im Sprechablauf, an Anstrengungen und meist sind auch die unangenehmen Gefühle wie Peinlichkeit, Scham, Angst und Widerstände präsent. Und dennoch gibt es sie: die positiven Aspekte des Stotterns. Den tatsächlichen Zugewinn: das, was man ohne das Stottern nicht hätte; die andere Seite der Medaille. Ich denke an die besonderen Fähigkeiten und Kompetenzen, die man ohne das Stottern nicht entwickelt. An den Lerngewinn, den man erst erfährt, wenn man Herausforderungen meistern muss.

Im diesem zweiten Teil des Perspektivwechsels werden wir mit dem Workbook „Perspektivwechsel Stottern“ noch tiefer in das Thema eintauchen. Das Workbook ermöglicht mittels gezielter lösungsorientierter Fragen eine neue Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie zum Stottern. Neben einem wertschätzenden Austausch anhand des Fragenkataloges, möchte ich zur weiterführenden Eigenarbeit mit dem Workbook ermutigen und die Umsetzung erleichtern.

Quelle: Felsing, Ulrike (2019) „Perspektivwechsel- Stottern“ in: T. Haase/ F. Smerilli (Hrsg.) "Ihr seid viel stärker, als ihr denkt!“ Texte zu positiven Aspekten des Stotterns (2019), Demosthenes Verlag Stottern und Selbsthilfe

 

AK 7: 🇨🇭Sag ich’s – oder sag ich’s nicht? Mein Stottern – meine Entscheidung (1.5h)

(Teilnehmerzahl: max. 25 Personen)

AK 07

Theresa Illmer

ist Logopädin (MA) und ehrenamtlich engagiert im Vorstand der Schweizer Stottern-Selbsthilfe VERSTA als Fachberaterin. Seit ihrer Kindheit stottert sie mal mehr, mal weniger. Die Stottern-Community und Selbsthilfe lernte sie vor fünf Jahren kennen und ist seitdem aktiv in den Selbsthilfegruppen Zürich und Bern dabei. Während ihrer Tätigkeit als Logopädin wuchs ihr Interesse und vor allem der Mut, (ihr) Stottern besser zu verstehen und sich auch wissenschaftlich damit auseinanderzusetzen. Im Sommer 2025 hat sie ihr Logopädie-Masterstudium an der Universität Fribourg (CH) abgeschlossen.

Soll ich mein Stottern offenlegen – oder doch nicht? Diese Frage beschäftigt viele Menschen mit Stottern. In diesem Workshop gehen wir ihr zusammen auf den Grund. Zuerst stelle ich Ergebnisse meiner Masterarbeits-Studie vor. Darin haben 58 Teilnehmende aus der Schweiz, Deutschland und Österreich über vier Wochen dokumentiert, wie sie ihren Umgang mit dem Stottern erlebt haben. Dann diskutieren wir über verschiedene Herangehensweisen: Wie entscheidest Du Dich in verschiedenen Situationen? Welche Strategien helfen Dir im Alltag? Was kannst du mit den Studienergebnissen anfangen? Die Diskussionen finden in Kleingruppen und in der großen Runde statt. Du kannst aktiv mitdiskutieren oder einfach zuhören – so, wie es sich für Dich richtig anfühlt. Ich freue mich auf einen spannenden Austausch!

 

 

AK 8: 🇦🇹 Die Säulen des Flüssigen Sprechens (3h)

(Teilnehmerzahl: 4 - 30 Personen)

AK 07

Alfred Sumetshammer

ist Wirtschaftsingenieur, aktives ÖSIS-Mitglied und selbst vom Stottern betroffen. 2014 entstand, gemeinsam mit Kurt Pichler, das Sprechkonzept „Die Säulen des flüssigen Sprechens“. In Seminaren, Fachvorträgen und TV-Interviews gibt er sein Wissen an Betroffene, Therapeuten und Interessierte weiter.

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Kurt Pichler

ist Forschungs- und Entwicklungsingenieur. Er ist selbst vom Stottern betroffen und Mitglied des Fachbeirats der ÖSIS. Seit 2014 erarbeitet er zusammen mit Alfred Sumetshammer das Sprechkonzept „Die Säulen des flüssigen Sprechens“ und gibt dieses in Seminaren und Fachvorträgen an Betroffene und Fachleute weiter.

In diesem Arbeitskreis werden in der Theorie, aber vor allem auch in der Praxis, Methoden vorgestellt, wie mit dem Stottern und der damit verbundenen Sprechangst besser umgegangen werden kann. Die beiden Vortragenden sind selbst vom Stottern betroffen. Sie haben diese Methoden im Rahmen zahlreicher Therapien und Seminare erlernt und wenden sie seit Jahren erfolgreich an. Zunächst wird mit tönendem Sprechen nach der Lehre von Oskar Hausdörfer begonnen und anschließen werden weitere Methoden erarbeitet, die vor allem das Ziel haben, Sprechängste abzubauen und den „Ich kann sprechen Gedanken“ zu stärken. Zu jedem vorgestellten Thema gibt es freiwillige Übungen, um die Inhalte zu festigen. Zum Abschluss wird noch besonderes Augenmerk auf den Transfer des Erlernten bzw. der praktischen Anwendung im Alltag gelegt. Aus Sprechmisserfolgen wird ein Sprecherfolg erarbeitet.

 

 

AK 9: 🇦🇹 Gemeinsam Resilienz stärken: Wie Resilienz das Stottern erleichtern kann (3h)

(Teilnehmerzahl: 2 - 25 Personen)

AK 09

Adam Januszewski

ist Sozialpädagoge, Resilienztrainer und Emotionscoach. Seine Vision ist es, Menschen dabei zu unterstützen, ihre Resilienz zu stärken. Seit 2019 vermittelt er resilienzfördernde Techniken und neuro-emotionales Wissen, um Menschen im Umgang mit Herausforderungen zu fördern. Ein guter Freund von Adam stottert und spricht oft über die Angst vor Ablehnung, Scham und das Gefühl, nicht verstanden zu werden. Die täglichen Herausforderungen können frustrierend sein – besonders, wenn man nicht immer ausdrücken kann, was man möchte.

In diesem Seminar lernst du, wie du mit Stress gelassener umgehen kannst. Durch ein tieferes Verständnis deiner emotionalen Dynamiken und der Funktionsweise des Gehirns stärkst du deine Selbstregulationsfähigkeit und gewinnst mehr Selbstsicherheit in der Kommunikation. So fällt es dir leichter, mit Herausforderungen umzugehen und den Alltag entspannter zu gestalten.

Lasst uns gemeinsam einen Raum für respektvollen Austausch und persönliches Wachstum schaffen – denn Resilienz verbindet!

 

 

AK 10: Stottern & Schule (3h)

(Teilnehmerzahl: 4 - 15 Personen)

AK 10

Joachim Binder

ist Heilerziehungspfleger, Selbststotternder, arbeitet in der Behindertenhilfe und ist aktives Mitglied der BVSS.

AK10 PerriconeMichael

Michael Perricone

ist Heilpädagoge, Selbststotternder, hat viele Jahre als Erzieher an einer Ganztagsschule gearbeitet, ist jetzt in der Altenhilfe tätig und ist aktives Mitglied der BVSS.

Schule wird für die meisten Stotternden als sehr belastend erlebt. Die sprachlichen Herausforderungen sind für das neue Schulkind und später Schüler*innen in der „Lebenswelt Schule“ groß und manchmal nicht zu bewältigen. Stottern als dynamische Redeflussstörung kann zu emotionaler Belastung führen. Eher wird eine schlechtere Benotung durch das Vermeiden an einer mündlichen Teilnahme in Kauf genommen.

Wie gehe ich als Lehrerin oder Eltern mit vom Stottern betroffenen Kindern um? Stottern ist als Behinderung anerkannt. Dadurch besteht ein Anspruch auf Nachteilausgleich. Was ist der Nachteilausgleich? Wie kann er ausgestaltet werden? Wie kann Stottern als Kommunikationshindernis bewältigt werden? Dieser Arbeitskreis soll zeigen, wie Stottern im Schul- und Ausbildungskontext aus der Tabuzone zu bringen ist. Durch den Austausch von Pädagog*innen, Eltern und Schüler*innen können Unsicherheiten abgebaut werden. Beziehungen gewinnen an Qualität und Lernfreude kann erlebt werden.

Dieser Arbeitskreis richtet sich an Pädagog*innen, Eltern, Schüler*innen und betroffene Erwachsene. Tagesgäste aller Zielgruppen sind ebenso erwünscht.

 

 

AK11: Mit Leichtigkeit und Freude sprechen: Avoidance-Reduction-Therapy für Stottern (3h)

(Teilnehmerzahl: 3 - 18 Personen)

AK 11

Margaretha Eich

arbeitet derzeit als Politische Referentin in einer Gewerkschaft und spricht in Rahmen von politischen Kampagnen mit vielen unterschiedlichen Menschen. Den Avoidance-Reducation-Therapy Ansatz hat sie als Stotterin vor 10 Jahren kennengelernt, und er hat ihr sehr dabei geholfen, selbstbewusst und mit Freude zu kommunizieren.

Stille Blocks, Anspannungen der Sprechmuskulatur, Scham und Vermeidungsverhalten kennen die meisten stotternden Menschen. Diese sind jedoch kein Kernsymptom des Stotterns, sondern Ausdruck des „Ankämpfens“ gegen Stottern und führt zu unnötigen Kommunikationsbarrieren. Das ist der Grundgedanke der Avoidance-Reducation-Therapy, einem Therapieansatz, der in den USA von dem stotternden Psychologen Joseph Sheehan entwickelt wurde. Durch Abbau des „Ankämpfens“ gegen Stottern ist es möglich, mit mehr Entspannung, Leichtigkeit und Authentizität zu sprechen – spontan mehr flüssiges Sprechen stellt sich durch den Abbau von Vermeidung als Nebenprodukt automatisch ein.

Der in Deutschland noch unbekannte Ansatz hat mir mit meinem Stottern sehr geholfen und ich möchte ihn unbedingt auch anderen stotternden Menschen und Interessierten vorstellen, inklusive praktischer Übungen.

 

 

AK 12: Ich versuch’s mal (wieder) mit Theater (3h)

(Teilnehmerzahl: 4 - 10 Personen)

AK 12

Stefan Meyer

ist 55 Jahre und seit über 30 Jahren in der Stotterer-Selbsthilfe aktiv, unter anderem auch schon mehrfach auf der Buko-Theaterbühne, neben Freizeit und Ehrenamt auch noch als Verkehrsplaner in seinem Wohnort Bielefeld tätig.

AK12 RatuschniWolfgang

Wolfgang Ratuschni

ist 62 Jahre, kommt aus Hamburg, ist seit 1989 in der Stotterer-Selbsthilfe aktiv und spielt seit 1991 immer wieder Theater auf der Landes- und Bundesebene der BV. Beruflich sorgt er als technischer Angestellter in einem Forschungsinstitut dafür, dass neue Arten von Teilchenbeschleuniger entwickelt werden.

Stottern und Theater, passt das zusammen? Ja!!!

Und so werden in München mutige Stotternde den Buko zu Ihrer Bühne machen, sich und andere zum Lachen oder Nachdenken bringen und danach den verdienten Applaus genießen. Mit Übungen aus dem Improvisationstheater werden wir uns auf die Herausforderungen des Tages einstimmen bevor wir gemeinsam kleine Geschichten, Sketche oder gar ein ganzes Theaterstück ausarbeiten und spielen. Dabei können alle ihre Fantasie und Kreativität einbringen. Wir wollen nichts Perfektes auf die Bühne bringen, sondern uns und das Buko-Publikum durch unsere Spielfreude mitreißen und unterhalten.

Wolltest Du nicht schon immer mal - oder endlich mal wieder - im Rampenlicht stehen? Hast Du Lust, einen ganzen Tag aus Deinem Alltag herauszutreten und in andere Rollen zu schlüpfen, die Du selbst gestalten kannst? Möchtest Du einen intensiven und lustigen Tag erleben und entdecken, welche Ausdrucksmöglichkeiten in Dir stecken?

Dann mach doch einfach mit! Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

 

 

AK 13: Stottern im Bewerbungsgespräch – So bist du authentisch und selbstsicher (3h)

(Teilnehmerzahl: 4 - 25 Personen)

AK 12

Veronika Neidlinger

ist akademische Sprachtherapeutin M.A. in München sowie zertifizierte Stottertherapeutin der IVS. Sie ist in der Intensivtherapie Stärker als Stottern und in einer logopädischen Praxis mit den Schwerpunkten Stottern und selektivem Mutismus tätig. Seit 2014 ist sie Mitglied der BVSS.

AK12 RatuschniWolfgang

Georg Thum

ist akademischer Sprachtherapeut M.A. und beschäftigt sich seit über 30 Jahren mit Stottern. Er arbeitet therapeutisch bei „Stärker als Stottern“ und in eigener Praxis in München. An der Ludwig-Maximilians-Universität forscht er als wissenschaftlicher Mitarbeiter und lehrt als Dozent für Redeflussstörungen. Neben zahlreichen Publikationen hat er 2024 im Auftrag der BVSS den Ratgeber „Stottern, Schule und Inklusion“ verfasst.

In unserem Workshop möchten wir gemeinsam erarbeiten, wie du dein Vorstellungsgespräch souverän gestaltest und dein Stottern selbstbewusst und authentisch einbeziehst.

Wir gehen der Frage nach, wann der beste Zeitpunkt ist, dein Stottern zu thematisieren und möchten Strategien aufzeigen, wie du deine Stärken und Qualifikationen überzeugend darstellen kannst, ohne dabei eine Rolle zu spielen.

Dies wollen wir in praktischen Übungen im geschützten Raum ausprobieren, wobei du selbst entscheiden kannst, ob und wie weit du dich aktiv in den Workshop einbringen möchtest. Wir freuen uns auf dich!

 

 

AK 14: Yoga – Life-Hacks für den Alltag (3h)

(Teilnehmerzahl: 5 - 12 Personen)

AK 12

Tanja Sophie Riedel

arbeitet seit 30 Jahren als Craniosakrale Yoga- und Entspannungspädagogin in den Bereichen Kunst, Klang, Inklusion und Theaterpädagogik. Immer dabei hat sie Humor und oft auch eine Clownsnase, die ihr die Türen zu den Herzen der Menschen öffnet und uns gemeinschaftlich erinnert, dass Stolpern zum Leben gehört.

In diesem Workshop kannst Du Dich eingeladen fühlen, mit einfachen Yoga-Übungen, Klang und Stimme Deinen Körper zu spüren. Ich nehme Dich mit in die Welt des Fühlens und zeige Dir tolle effektive Übungen, die Dich im Alltag schnell entstressen können. In meinem Gepäck habe ich inzwischen viel Handwerkszeug für den Alltag – egal ob Du zuhause bist, unterwegs oder im Büro. Lass Dich überraschen. Am Ende des Workshops erwartet Dich eine klangvolle Entspannungsreise.

Um teilzunehmen, brauchst Du keine Yoga-Vorerfahrung oder besondere Beweglichkeit. Eingeladen sind alle, die gerne in Bewegung sind, sich entspannen möchten oder auch neugierig sind. Komm bitte in bequemer Kleidung und bring eine Matte mit.

 

 

AK 15: Contact Improvisation – Dem Stottern durch Tanz eine Ausdrucksform schaffen (3h)

(Teilnehmerzahl: max. 20 Personen)

AK 12

Eva Steißlinger

ist Betroffene, stell. Vorsitzende der Bundesvereinigung und hat in den letzten Jahren regelmäßig verschiedene Workshops zu den Themen Tanz, Körper und Emotion gegeben. Sie ist studierte Sportwissenschaftlerin (DVGS) sowie Tanz- und Bewegungstherapeutin (M. A.).

Die Übungen aus der Contact Improvisation bieten Raum, die eigene Bewegungsqualität zu erforschen, den Körper als Resonanzkörper wahrzunehmen und die Wirkung von Berührung und Gewichtsaustausch zu erleben. Dies fördert nicht nur die Körperwahrnehmung, sondern auch das Bewusstsein für den Moment und die Fähigkeit, auf die Bedürfnisse des eigenen Körpers und der anderen zu reagieren.

Für den Workshop sind keine Vorkenntnisse oder körperlichen Voraussetzungen erforderlich. Wir werden jedoch mit Körperkontakt arbeiten, bei dem ihr euch wohl fühlen solltet.