Grußwort der Schirmherrin
Zum 40. Kongress stotternder Menschen übermittle ich Ihnen die besten Wünsche der Landesregierung Nordrhein-Westfalen! Ich habe gerne die Schirmherrschaft für diesen Kongress übernommen, denn es ist mir wichtig, dass die Belange der Stotterer-Selbsthilfe deutlicher wahrgenommen werden.
Stottern ist keine Randerscheinung, die nur wenige etwas angeht: Allein in Deutschland sind mehr als 800.000 Menschen betroffen. Häufig wird allerdings nicht das Stottern selbst als das größte Problem empfunden, sondern vielmehr die Angst vor den Reaktionen der Mitmenschen. Dies wird auch dadurch deutlich, dass viele stotternde Menschen in einer angstfreien Umgebung völlig fließend sprechen können. Nicht selten wird stotternden Menschen jedoch mit Vorurteilen, ja sogar mit Ablehnung begegnet. Als Interessenvertretung stotternder Menschen in Deutschland leisten Sie wertvolle Arbeit, um die Lebenssituation Betroffener zu verbessern und Ausgrenzung zu verhindern.
Ich möchte Sie bei diesem Ziel unterstützen, indem wir uns gemeinsam auf den Weg zu einer inklusiven Gesellschaft machen. Inklusion bedeutet die umfassende und gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen - unabhängig davon, ob sie alt, jung, reich, arm sind, ob sie stottern oder ein „anderes Etikett“ tragen. Dazu gehört auch, dass Hindernisse und Barrieren in Kopf und Bauch der Menschen abgebaut werden. Dabei können wir die Stärken nutzen, die viele Bürgerinnen und Bürger mit unserem Land Nordrhein-Westfalen verbinden: Offenheit, Vielfalt und Zusammenhalt. Dann kann endlich auch in der ganzen Gesellschaft akzeptiert werden, was Sie schon lange wissen: Stottern ist nichts Peinliches und kein Stigma, sondern nur eine andere Art des Sprechens!
Dem Kongress wünsche ich einen guten Verlauf und allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern spannende Diskussionen, neue Erkenntnisse sowie gute Begegnungen.
Hannelore Kraft
Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein Westfalen